…wie sagte die nette Kollegin bei Microsoft, ich könnte als
Markenbotschafter für Microsoft genannt werden… Es tut mir ja echt leid, aber
Microsoft bringt im Moment eben auch lauter neue Hammersachen auf den Markt!
Also von welcher in meinen Augen Hammersache rede ich denn
heute?
Ich hatte im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit die
Möglichkeit bei Microsoft in München die Augen und Finger auf die zwei im
deutschsprachigen Raum verfügbaren Microsoft Surface HUB zu bekommen. Nachdem
ich schon die Lösungen von SMART Technologies und anderen Herstellern im
Bereich „Großformat“ Presentation / Collaboration Devices kenne, war ich vor
dem Termin schon ein wenig skeptisch. Ich hatte das HUB ja schon auf der
Microsoft Ignite in Chicago gesehen, kam aber dank der menschlichen Trauben
welche sich davor gebildet hatten nicht dazu mit einem HUB zu interagieren. OK,
ich hatte bedenken, da war ich stehen geblieben… da ich im Vorfeld den
aktuellen Preis für die Geräte gehört hatte, das kleine 55“ Device so rund
€8.000,-- und das 84“ Device rund €22.000,--. Das sind verdammt stolze Preise
wenn man die Details nicht kennt!
Ich wurde bei dem Termin nun eines besseren belehrt, und
finde die Preise gar nicht mehr so horrend, wenn man betrachtet was die Teile
können… und das kommt jetzt!
Wie oben geschrieben, es gibt das Microsoft Surface HUB in zwei
Variationen, 55 Zoll und 84 Zoll. Microsoft definiert auch mögliche
Einsatzgebiete, wobei ich denke das ist immer eine Entscheidung des
Endanwenders.
Microsoft sieht das Einsatzgebiets des 55“ eher in Richtung „Geschäftsführungs-
und Vorstandbüros, Gemeinschaftsräume, Diskussionsräume“ und den 84“ für „Konferenzräume,
Einsatzzentralen, Schulungen/Workshops“. Die Frage ist erstmal ob es bei diesen
Dingen in den landläufigen Firmen überhaupt Unterschiede gibt, aber im
Endeffekt ist es ja egal, es ist wirklich die Entscheidung des Anwenders oder
des IT-Ausstatters. Warum? Weil es bei den zwei Geräten mit Ausnahme der Größe,
und nur in Bezug auf diese Unterschiede gibt! Ansonsten sind die Devices in der
Funktionalität identisch!
Was sind denn die Unterschiede, bevor ich mir den
eigentlichen Funktionen anfange?
Ich bediene mich hier mal den offiziellen Angaben von
Microsoft (Danke!)
Man sieht es auf den
Bildern nicht so gut, aber man beachte den Bürostuhl, oder den Aufsteller der
in beiden Fällen gleich groß ist! Das 84“ Surface HUB ist schon echt riesig!
55"
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84"
| |
Größe
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80,64 x 151,43 x 8,58
cm
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117,15 x 220,29 x
10,54 cm
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Gewicht
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ca. 48 kg
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ca. 127 kg
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Auflösung
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1.920 x 1.080 bei 120
Hz also FULL HD
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3.840 x 2.160 bei 120
Hz WOW 4K!!!!!
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Innenleben
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4te Generation Intel
i5, 8 GB RAM, 128 GB SSD
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4t Generation Intel
i7, 8 GB RAM, 128 GB SSD
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Grafikkarte
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Intel HD 4600
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NVIDIA Quadro K2200
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Wenn man also jetzt mal hinschaut, dann hat Microsoft alles
richtig gemacht. Ein 84“ Device muss heutzutage 4K haben… wenn man sich mal
eine „nur“ FullHD Auflösung in der Größenordnung vorstellt… Grausig… wie früher
analoges Kino :-) Dementsprechend braucht man natürlich einen Prozessor und
eine Grafikkarte mehr Performance. Erklärt sich also alles logisch durch die
pure Größe! (Die wirklich impressive ist!) Auch das Gewicht, jeder Facility
Manager wird wahrscheinlich kreidebleich wenn er die 127KG des 84 Zoll an einer
Besprechungsraumwand anbringen soll… P.S. Es wird natürlich einen Stand für die
Teile geben! Oder der Möbelbauer des Vertrauens kann da sicherlich auch was
zaubern!
Damit hätten wir die Unterschiede schon beschrieben! Was ist
also alles gleich?
Erstmal das Aussehen, schlichtes, schwarzes Design ohne
Schnickschnack! Mir gefällt das so! Der 84“ ist mit den 10,5 cm nicht wirklich
„dick“, der 55“ hat sogar nur 8,5 cm anzubieten. Also wenn ich das mit anderen
Lösungen vergleiche schon recht schlank. An den Rändern sind dann die Soundbars
welche auch die zwei 1080p Kameras beherbergen, angebracht. Die komplette
Kamera- und Mikrofontechnik basiert übrigens auf der XBOX Kinect Technik, hier
haben die Microsoft Hardware Entwickler gemeinsame Techniken genutzt! Die
Soundbars dienen unter anderem dann auch als Halterungen für die von Haus aus
mitgelieferten zwei Surface HUB Stifte. Diese liegen, und ich habe da den
direkten Vergleich wesentlich besser in der Hand als die Stifte welche man
vielleicht von den SMART Technologies Lösungen kennt. Zwei Stifte sind dabei,
drei Stifte kann man gleichzeitig an einem Gerät nutzen. In der noch nicht
finalen Version des HUB gab es noch keine Einzelsteuerung für die Stifte… also
für die Funktionen Farbauswahl, Radieren etc., während ich geschrieben habe hat
der zweite Tester auf eine andere Farbe umgestellt und dann war auch meine
Schriftfarbe auf einmal anders. Aber bis das Gerät final ist, wird das noch
gelöst. Generell sind schon jetzt die Stifte 100% akkurat, bei anderen Lösungen
ist ab und an ja mal das Phänomen zu sehen, dass der gezogene Strich versetzt
zur eigentlichen Stiftsspitze läuft, das war hier nicht der Fall. Ich rede hier
die ganze Zeit von den Stiften, natürlich ist es auch möglich die Finger zum
schreiben oder malen zu nutzen. Hierzu muss man dann nur am HUB von
Gestensteuerung auf Fingereingabe umstellen, und schwupps diente mein Finger
als Stift. Die eingesetzte Technologie im HUB kann generell gesehen bis zu 100
Touchpunkte erkennen, also wäre in der der Theorie die Möglichkeit gegeben mit
100 Fingern gleichzeitig zu arbeiten… aber ich gehe mal davon aus das dafür
selbst das 84“ zu klein ist… wo sollen die Leute denn stehen ;-)
Des Weiteren befindet sich am rechten Rand auch noch ein
einfach zu erreichender USB Port um externe Präsentationen o.ä. einfach auf dem
Device darstellen zu können, und natürlich um die vorgenommenen Änderungen dann
auch wieder direkt auf dem Stick zu speichern.
Generell geizt das Surface HUB nicht mit
Anschlussmöglichkeiten, unter dem eigentlichen Bildschirm sind noch einige
zusätzliche Anschlüsse angebracht. Das Bild ist nicht ganz scharf, da war ich
auf den Knien unterwegs. Man kann aber denke ich erkennen, da sind jegliche nur
denkbare Grafikeingänge, Netzwerkanschluss, Strom… also alles was man so
brauchen könnte für den Einsatz im „Connect“ Mode… kommt weiter unten noch was
das bedeutet.
Was macht den nun das Surface HUB eigentlich wirklich so
speziell dass ich mich dazu hinreisen lasse diesen BLOG zu schreiben?
Alles fängt damit an dass ich den Raum betreten habe und der
Surface durch seine zwei passiven Infrarot-Präsenz-Sensoren gleich mal „Hallo“
sagt. OK es sagt es nicht wirklich, aber das HUB wird sofort aktiv und das in
einer Geschwindigkeit die man schon als „instant-on“ bezeichnen könnte.
(Natürlich nur wenn es im Stand-by ist) Wir mussten, da es sich um ein noch
nicht fertiges Gerät handelt einmal durchstarten, aber selbst der Reboot auf
dem 55“ war super performant!
Begrüßt wird der Anwender dann wie man auf dem Bild oben
sehen kann, mit der aktuellen Uhrzeit und den für dieses Gerät geplanten
Meetings! Wie für dieses Gerät geplant? Da das Surface HUB ein Device für
mehrere Szenarien ist, kann man das Gerät eben auch im Szenario MEETING Device
in Verbindung mit Skype for Business nutzen. Die angebotene Funktion hier ist
dann „Call“
Man muss natürlich nicht sofort einen Meeting Call machen…
bzw. es steht ja auch nicht immer ein Call an. Also bietet das HUB noch die
zwei weiteren Modi „Whiteboard“ und „Connect“ an.
Beginnen wir mal mit dem einfachsten zu beschreibenden Mode,
„Connect“! Hier kann das Microsoft Surface HUB grundlegend als „externer“
Monitor missbraucht werden. Hmmm… warum sollte man das machen? Die Erklärung
hierfür war recht einfach gegeben. Das Microsoft Surface HUB ist ein mehr oder
weniger geschlossenes System. Das System basiert auf Windows 10, kann aber
keine Legacy Applikationen installiert bekommen. Wenn man das HUB direkt im
Whiteboard Mode bzw. APP Modus nutzen möchte… dann funktioniert das nur mit
Windows 10 universal APPs, welche man aus dem AppStore beziehen kann; und dann
direkt auf dem HUB ausführen kann.
Aber das war schon wieder ein Schritt zu weit….
Möchte man nun also sein Legacy Autocad nutzen, dann nutzt
man den „Connect“ Mode und missbraucht das HUB als externen Anzeige Device. Das
geht via Kabel oder dem integrierten MIRACAST Add-hoc WLan externe Anzeige
Modul.
So, jetzt kann ich wie ich es von einem Beamer oder einem TV
gewohnt bin meinen kleinen Surface in groß darstellen….hier kommt jetzt aber
der Clue an der Sache! Während man den Bildschirm des externen Device auf dem
Surface HUB anzeigt, kann man kinderleicht den Bildschirm „teilen“ und z.B. die
„Whiteboard“ oder „Call“ Funktionalität nutzen um Dinge welche man möglicherweise
in der von extern angezeigten mit den Stiften markiert im Call extra zu sharen,
oder auf der Whiteboard Fläche extrapoliert zu besprechen. Der Surface HUB wird
oder kann nämlich, neben dem Grafikkabel noch mittels USB Kabel verbunden
werden um dann mit Touchback, ein z.B. normales Notebook über das Surface HUB
zu einer Touchanzeige zu machen.
Was leider noch nicht funktioniert, daher „muss“ man die
Änderungen dann via dem Surface HUB speichern, ist INKBACK. Also was man mit
dem Stift auf dem Surface markiert, kann noch nicht auf dem externen Gerät
gespeichert werden. Hier kam aber von dem Kollegen von Microsoft die Info, das
liegt nicht am HUB sondern am Miracast Standard der ein INKBACK stand heute
nicht unterstützt… aber da wäre man dran!!! Hört sich gut an! Im Text oben habe
ich ja schon eine Brücke geschlagen… nämlich zur „Whiteboard“ Funktion! Es ist
eigentlich gar nicht möglich die Funktionalitäten einzeln zu beschreiben, weil
es alles miteinander interagiert… Aber ich versuche es weiterhin… Also die
„Whiteboard“ Funktion… Wie es der Name sagt, klassischer weißer Hintergrund,
Stifte in die Hand nehmen und loslegen! Auch nix neues… können ganz viele
andere auch… Aber das Gerät wäre ja nicht mit Windows 10 ausgestattet und ich
hätte ja nicht erwähnt man könnte universal Apps nutzen wenn das nicht auch
alles miteinander interagieren würde.
Es gibt den ganz einfachen ALL APPS weg, wie man das gewohnt
in welchem man dann entweder in der Liste scrollen kann oder per
Buchstabenauswahl direkt auswählen kann z.B. zu E wie Excel gehen um die
universal Apps zu starten.
Anhand einer universal App eines Dritt Anbieters oder
Microsoft Kunden (die hab ich nicht als Foto….) hat der Kollege uns dann mal
gezeigt wie man das Whiteboard eben optimal nutzt… wie oben schon im „Connect“
Mode beschrieben… Es war ein Modell eines Motorenbauteils, dies konnte man (wer
die Serie „Marvels Agents of Shield“ kennt kam sich da ein wenig vor wie auf
dem Holodeck des Bus) via einfachen Touchgesten das Bauteil vergrößern, drehen und
dann eben ein Bauteil markieren und extrapolieren. Das markierte wurde einfach
durch einen Fingerwisch aus der APP auf den gewählten Whiteboardanteil des HUB
„geworfen“ und konnte hier dann beschriftet und bearbeitet werden. Dieser ganze
Vorgang ist vor allem so einfach, dass man keine IT Affinen
Raktenwissenschaftler dafür braucht. Ein bisschen Einweisung von Endanwendern
sollte ausreichen. Das Microsoft Surface HUB ist selbst erklärend.
Zu guter Letzt kommt in der
Reihe an Basisfunktionalitäten dann noch die Funktion „Call“… auch das
ist eigentlich selbsterklären. Das HUB nutzt per default natürlich Skype for
Business und kann auch alle Funktionen davon nutzen. Im Zusammenspiel mit der
schon erwähnten Kinect Technologie werden die Videokonferenzen auch zum
Highlight. Ich denke aber ich muss über Videokonferenzen jetzt hier nichts
schreiben.
Was ich aber sehr erwähnenswert finde ist das Zusammenspiel
der zwei 1080p Kameras in den seitlich angebrachten Soundbars. Diese Kamers
entscheiden nämlich selbstständig welche Kamera das Bild nun in die Konferenz
überträgt. Es ist ja so dass man beim Präsentieren, oder eben beim „malen“ auf
dem Whiteboard auch mal die Position wechselt. Bei anderen Systemen war man
dann schonmal aus dem Kamerafokus verschwunden bzw. dann nur teilweise
sichtbar. Das Surface HUB hat soviel „intelligenz“ zu erkennen, der Präsenter
steht links dann nehme ich die linke Kamera, im nächsten Moment läuft der
Kollege aber nach rechts, also „folgt“ das Surface HUB und wechselt auf die
rechte Kamera. Natürlich… wenn man sich aus den Kamerabereichen rausbewegt…
dann ist man immer noch weg, das HUB läuft nicht hinterher :-) aber mit ein
bisschen Übung kann man hier sicherlich mehr Aufmerksamkeit in Videokonferenzen
erzielen als bisher.
Das waren meine Highlights, ich könnte noch viel mehr
schreiben, aber zu allem gibt’s es ja auch noch die offiziellen Microsoft
Seiten z.B. den Partner glück.Kanja: http://surface-hub.de/?gclid=CK2u4vzH4cYCFcTItAodX-YBSA
oder eben die Hauptseite https://www.microsoft.com/microsoft-surface-hub/de-de
Hier sind dann die Hardcore Fakten auch zu lesen.
Zum Abschluss ein kurzes Fazit:
Microsoft hat gelernt Hardware zu bauen! Auch wenn da
Partner gekauft wurden o.ä., alles Legitim! Und ich freue mich drauf das Microsoft Surface HUB als weitere Verbessrung
in der Unternehmensinfrastruktur vorstellen zu können. Bestellbar ist es ja
schon, wirklich lieferbar soll das gute Teil dann ab September 2015 sein. Daheim
hätte ich es auch gerne… aber dafür ist es doch zu teuer.
MTFBWY!
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