Freitag, 17. Juli 2015

Microsoft Surface HUB, ich hubs gesehen und getestet!




…wie sagte die nette Kollegin bei Microsoft, ich könnte als Markenbotschafter für Microsoft genannt werden… Es tut mir ja echt leid, aber Microsoft bringt im Moment eben auch lauter neue Hammersachen auf den Markt!



Also von welcher in meinen Augen Hammersache rede ich denn heute?

 



Ich hatte im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit die Möglichkeit bei Microsoft in München die Augen und Finger auf die zwei im deutschsprachigen Raum verfügbaren Microsoft Surface HUB zu bekommen. Nachdem ich schon die Lösungen von SMART Technologies und anderen Herstellern im Bereich „Großformat“ Presentation / Collaboration Devices kenne, war ich vor dem Termin schon ein wenig skeptisch. Ich hatte das HUB ja schon auf der Microsoft Ignite in Chicago gesehen, kam aber dank der menschlichen Trauben welche sich davor gebildet hatten nicht dazu mit einem HUB zu interagieren. OK, ich hatte bedenken, da war ich stehen geblieben… da ich im Vorfeld den aktuellen Preis für die Geräte gehört hatte, das kleine 55“ Device so rund €8.000,-- und das 84“ Device rund €22.000,--. Das sind verdammt stolze Preise wenn man die Details nicht kennt!

Ich wurde bei dem Termin nun eines besseren belehrt, und finde die Preise gar nicht mehr so horrend, wenn man betrachtet was die Teile können… und das kommt jetzt!

Wie oben geschrieben, es gibt das Microsoft Surface HUB in zwei Variationen, 55 Zoll und 84 Zoll. Microsoft definiert auch mögliche Einsatzgebiete, wobei ich denke das ist immer eine Entscheidung des Endanwenders.

Microsoft sieht das Einsatzgebiets des 55“ eher in Richtung „Geschäftsführungs- und Vorstandbüros, Gemeinschaftsräume, Diskussionsräume“ und den 84“ für „Konferenzräume, Einsatzzentralen, Schulungen/Workshops“. Die Frage ist erstmal ob es bei diesen Dingen in den landläufigen Firmen überhaupt Unterschiede gibt, aber im Endeffekt ist es ja egal, es ist wirklich die Entscheidung des Anwenders oder des IT-Ausstatters. Warum? Weil es bei den zwei Geräten mit Ausnahme der Größe, und nur in Bezug auf diese Unterschiede gibt! Ansonsten sind die Devices in der Funktionalität identisch!

Was sind denn die Unterschiede, bevor ich mir den eigentlichen Funktionen anfange?

Ich bediene mich hier mal den offiziellen Angaben von Microsoft (Danke!)

 


Man sieht es auf den Bildern nicht so gut, aber man beachte den Bürostuhl, oder den Aufsteller der in beiden Fällen gleich groß ist! Das 84“ Surface HUB ist schon echt riesig!

55"
84"
Größe
80,64 x 151,43 x 8,58 cm
117,15 x 220,29 x 10,54 cm
Gewicht
ca. 48 kg
ca. 127 kg
Auflösung
1.920 x 1.080 bei 120 Hz also FULL HD
3.840 x 2.160 bei 120 Hz WOW 4K!!!!!
Innenleben
4te Generation Intel i5, 8 GB RAM, 128 GB SSD
4t Generation Intel i7, 8 GB RAM, 128 GB SSD
Grafikkarte
Intel HD 4600
NVIDIA Quadro K2200

 

Wenn man also jetzt mal hinschaut, dann hat Microsoft alles richtig gemacht. Ein 84“ Device muss heutzutage 4K haben… wenn man sich mal eine „nur“ FullHD Auflösung in der Größenordnung vorstellt… Grausig… wie früher analoges Kino :-) Dementsprechend braucht man natürlich einen Prozessor und eine Grafikkarte mehr Performance. Erklärt sich also alles logisch durch die pure Größe! (Die wirklich impressive ist!) Auch das Gewicht, jeder Facility Manager wird wahrscheinlich kreidebleich wenn er die 127KG des 84 Zoll an einer Besprechungsraumwand anbringen soll… P.S. Es wird natürlich einen Stand für die Teile geben! Oder der Möbelbauer des Vertrauens kann da sicherlich auch was zaubern!


Damit hätten wir die Unterschiede schon beschrieben! Was ist also alles gleich?

Erstmal das Aussehen, schlichtes, schwarzes Design ohne Schnickschnack! Mir gefällt das so! Der 84“ ist mit den 10,5 cm nicht wirklich „dick“, der 55“ hat sogar nur 8,5 cm anzubieten. Also wenn ich das mit anderen Lösungen vergleiche schon recht schlank. An den Rändern sind dann die Soundbars welche auch die zwei 1080p Kameras beherbergen, angebracht. Die komplette Kamera- und Mikrofontechnik basiert übrigens auf der XBOX Kinect Technik, hier haben die Microsoft Hardware Entwickler gemeinsame Techniken genutzt! Die Soundbars dienen unter anderem dann auch als Halterungen für die von Haus aus mitgelieferten zwei Surface HUB Stifte. Diese liegen, und ich habe da den direkten Vergleich wesentlich besser in der Hand als die Stifte welche man vielleicht von den SMART Technologies Lösungen kennt. Zwei Stifte sind dabei, drei Stifte kann man gleichzeitig an einem Gerät nutzen. In der noch nicht finalen Version des HUB gab es noch keine Einzelsteuerung für die Stifte… also für die Funktionen Farbauswahl, Radieren etc., während ich geschrieben habe hat der zweite Tester auf eine andere Farbe umgestellt und dann war auch meine Schriftfarbe auf einmal anders. Aber bis das Gerät final ist, wird das noch gelöst. Generell sind schon jetzt die Stifte 100% akkurat, bei anderen Lösungen ist ab und an ja mal das Phänomen zu sehen, dass der gezogene Strich versetzt zur eigentlichen Stiftsspitze läuft, das war hier nicht der Fall. Ich rede hier die ganze Zeit von den Stiften, natürlich ist es auch möglich die Finger zum schreiben oder malen zu nutzen. Hierzu muss man dann nur am HUB von Gestensteuerung auf Fingereingabe umstellen, und schwupps diente mein Finger als Stift. Die eingesetzte Technologie im HUB kann generell gesehen bis zu 100 Touchpunkte erkennen, also wäre in der der Theorie die Möglichkeit gegeben mit 100 Fingern gleichzeitig zu arbeiten… aber ich gehe mal davon aus das dafür selbst das 84“ zu klein ist… wo sollen die Leute denn stehen ;-)

 



Des Weiteren befindet sich am rechten Rand auch noch ein einfach zu erreichender USB Port um externe Präsentationen o.ä. einfach auf dem Device darstellen zu können, und natürlich um die vorgenommenen Änderungen dann auch wieder direkt auf dem Stick zu speichern.


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Generell geizt das Surface HUB nicht mit Anschlussmöglichkeiten, unter dem eigentlichen Bildschirm sind noch einige zusätzliche Anschlüsse angebracht. Das Bild ist nicht ganz scharf, da war ich auf den Knien unterwegs. Man kann aber denke ich erkennen, da sind jegliche nur denkbare Grafikeingänge, Netzwerkanschluss, Strom… also alles was man so brauchen könnte für den Einsatz im „Connect“ Mode… kommt weiter unten noch was das bedeutet.



Was macht den nun das Surface HUB eigentlich wirklich so speziell dass ich mich dazu hinreisen lasse diesen BLOG zu schreiben?

Alles fängt damit an dass ich den Raum betreten habe und der Surface durch seine zwei passiven Infrarot-Präsenz-Sensoren gleich mal „Hallo“ sagt. OK es sagt es nicht wirklich, aber das HUB wird sofort aktiv und das in einer Geschwindigkeit die man schon als „instant-on“ bezeichnen könnte. (Natürlich nur wenn es im Stand-by ist) Wir mussten, da es sich um ein noch nicht fertiges Gerät handelt einmal durchstarten, aber selbst der Reboot auf dem 55“ war super performant!

Begrüßt wird der Anwender dann wie man auf dem Bild oben sehen kann, mit der aktuellen Uhrzeit und den für dieses Gerät geplanten Meetings! Wie für dieses Gerät geplant? Da das Surface HUB ein Device für mehrere Szenarien ist, kann man das Gerät eben auch im Szenario MEETING Device in Verbindung mit Skype for Business nutzen. Die angebotene Funktion hier ist dann „Call“



Man muss natürlich nicht sofort einen Meeting Call machen… bzw. es steht ja auch nicht immer ein Call an. Also bietet das HUB noch die zwei weiteren Modi „Whiteboard“ und „Connect“ an.

Beginnen wir mal mit dem einfachsten zu beschreibenden Mode, „Connect“! Hier kann das Microsoft Surface HUB grundlegend als „externer“ Monitor missbraucht werden. Hmmm… warum sollte man das machen? Die Erklärung hierfür war recht einfach gegeben. Das Microsoft Surface HUB ist ein mehr oder weniger geschlossenes System. Das System basiert auf Windows 10, kann aber keine Legacy Applikationen installiert bekommen. Wenn man das HUB direkt im Whiteboard Mode bzw. APP Modus nutzen möchte… dann funktioniert das nur mit Windows 10 universal APPs, welche man aus dem AppStore beziehen kann; und dann direkt auf dem HUB ausführen kann.

Aber das war schon wieder ein Schritt zu weit….

Möchte man nun also sein Legacy Autocad nutzen, dann nutzt man den „Connect“ Mode und missbraucht das HUB als externen Anzeige Device. Das geht via Kabel oder dem integrierten MIRACAST Add-hoc WLan externe Anzeige Modul.




So, jetzt kann ich wie ich es von einem Beamer oder einem TV gewohnt bin meinen kleinen Surface in groß darstellen….hier kommt jetzt aber der Clue an der Sache! Während man den Bildschirm des externen Device auf dem Surface HUB anzeigt, kann man kinderleicht den Bildschirm „teilen“ und z.B. die „Whiteboard“ oder „Call“ Funktionalität nutzen um Dinge welche man möglicherweise in der von extern angezeigten mit den Stiften markiert im Call extra zu sharen, oder auf der Whiteboard Fläche extrapoliert zu besprechen. Der Surface HUB wird oder kann nämlich, neben dem Grafikkabel noch mittels USB Kabel verbunden werden um dann mit Touchback, ein z.B. normales Notebook über das Surface HUB zu einer Touchanzeige zu machen.

Was leider noch nicht funktioniert, daher „muss“ man die Änderungen dann via dem Surface HUB speichern, ist INKBACK. Also was man mit dem Stift auf dem Surface markiert, kann noch nicht auf dem externen Gerät gespeichert werden. Hier kam aber von dem Kollegen von Microsoft die Info, das liegt nicht am HUB sondern am Miracast Standard der ein INKBACK stand heute nicht unterstützt… aber da wäre man dran!!! Hört sich gut an! Im Text oben habe ich ja schon eine Brücke geschlagen… nämlich zur „Whiteboard“ Funktion! Es ist eigentlich gar nicht möglich die Funktionalitäten einzeln zu beschreiben, weil es alles miteinander interagiert… Aber ich versuche es weiterhin… Also die „Whiteboard“ Funktion… Wie es der Name sagt, klassischer weißer Hintergrund, Stifte in die Hand nehmen und loslegen! Auch nix neues… können ganz viele andere auch… Aber das Gerät wäre ja nicht mit Windows 10 ausgestattet und ich hätte ja nicht erwähnt man könnte universal Apps nutzen wenn das nicht auch alles miteinander interagieren würde.




Es gibt den ganz einfachen ALL APPS weg, wie man das gewohnt in welchem man dann entweder in der Liste scrollen kann oder per Buchstabenauswahl direkt auswählen kann z.B. zu E wie Excel gehen um die universal Apps zu starten.




Anhand einer universal App eines Dritt Anbieters oder Microsoft Kunden (die hab ich nicht als Foto….) hat der Kollege uns dann mal gezeigt wie man das Whiteboard eben optimal nutzt… wie oben schon im „Connect“ Mode beschrieben… Es war ein Modell eines Motorenbauteils, dies konnte man (wer die Serie „Marvels Agents of Shield“ kennt kam sich da ein wenig vor wie auf dem Holodeck des Bus) via einfachen Touchgesten das Bauteil vergrößern, drehen und dann eben ein Bauteil markieren und extrapolieren. Das markierte wurde einfach durch einen Fingerwisch aus der APP auf den gewählten Whiteboardanteil des HUB „geworfen“ und konnte hier dann beschriftet und bearbeitet werden. Dieser ganze Vorgang ist vor allem so einfach, dass man keine IT Affinen Raktenwissenschaftler dafür braucht. Ein bisschen Einweisung von Endanwendern sollte ausreichen. Das Microsoft Surface HUB ist selbst erklärend.





Zu guter Letzt kommt in der  Reihe an Basisfunktionalitäten dann noch die Funktion „Call“… auch das ist eigentlich selbsterklären. Das HUB nutzt per default natürlich Skype for Business und kann auch alle Funktionen davon nutzen. Im Zusammenspiel mit der schon erwähnten Kinect Technologie werden die Videokonferenzen auch zum Highlight. Ich denke aber ich muss über Videokonferenzen jetzt hier nichts schreiben.

Was ich aber sehr erwähnenswert finde ist das Zusammenspiel der zwei 1080p Kameras in den seitlich angebrachten Soundbars. Diese Kamers entscheiden nämlich selbstständig welche Kamera das Bild nun in die Konferenz überträgt. Es ist ja so dass man beim Präsentieren, oder eben beim „malen“ auf dem Whiteboard auch mal die Position wechselt. Bei anderen Systemen war man dann schonmal aus dem Kamerafokus verschwunden bzw. dann nur teilweise sichtbar. Das Surface HUB hat soviel „intelligenz“ zu erkennen, der Präsenter steht links dann nehme ich die linke Kamera, im nächsten Moment läuft der Kollege aber nach rechts, also „folgt“ das Surface HUB und wechselt auf die rechte Kamera. Natürlich… wenn man sich aus den Kamerabereichen rausbewegt… dann ist man immer noch weg, das HUB läuft nicht hinterher :-) aber mit ein bisschen Übung kann man hier sicherlich mehr Aufmerksamkeit in Videokonferenzen erzielen als bisher.

 

Das waren meine Highlights, ich könnte noch viel mehr schreiben, aber zu allem gibt’s es ja auch noch die offiziellen Microsoft Seiten z.B. den Partner glück.Kanja: http://surface-hub.de/?gclid=CK2u4vzH4cYCFcTItAodX-YBSA oder eben die Hauptseite https://www.microsoft.com/microsoft-surface-hub/de-de

Hier sind dann die Hardcore Fakten auch zu lesen.

 

Zum Abschluss ein kurzes Fazit:

Microsoft hat gelernt Hardware zu bauen! Auch wenn da Partner gekauft wurden o.ä., alles Legitim! Und ich freue mich drauf das  Microsoft Surface HUB als weitere Verbessrung in der Unternehmensinfrastruktur vorstellen zu können. Bestellbar ist es ja schon, wirklich lieferbar soll das gute Teil dann ab September 2015 sein. Daheim hätte ich es auch gerne… aber dafür ist es doch zu teuer.

MTFBWY!

 

 

 

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